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Smart-Fotografie und Fotos to go


Das Smartphone hat man fast immer dabei und es hat eine Kamera, die in neueren Modellen richtig gut ist. Längst ersetzen Smartphones größtenteils die herkömmliche Kompaktkamera, zumindest in puncto Bildqualität. Und sie können noch mehr. Denn man trägt auch gleich die ganze „Dunkelkammer“ mit in der Hosentasche herum. Mit den passenden Apps machst du aus den Smartphone-Fotos kleine Kunstwerke.

Natürlich ist es keine echte Kamera, die man da in der Hand hält. Persönlich finde ich ein Smartphone haptisch nicht so zum Fotografieren geeignet – von der Ästhetik mal ganz zu schweigen. ABER… es ist einfach superpraktisch und die Bildqualität bei guten bis mittelmäßigen Lichtverhältnissen ist überzeugend. Was mich am meisten begeistert und warum ich überhaupt damit fotografiere sind die kurzen Wege der Fotodatei von der Aufnahme bis zur Veröffentlichung in unterschiedlichen Kanälen.

Als ehemals großer Skeptiker dieser Fastfood-Mentalität beim Fotografieren, habe ich mir mittlerweile eine persönliche Nische eingerichtet, in der es Spaß macht, spontan zu knipsen und das Bild gleich nach meinen Vorstellungen zu bearbeiten. Zwei Apps stehen bei mir ganz oben: “Snapseed” und “Lightroom mobile”. Neben vorgegebenen Filtern, gibt es hier alle Möglichkeiten für globale und lokale Bildbearbeitungen. Snapseed bietet sogar eine absolut brauchbare Perspektivenkorrektur. In beiden Apps lassen sich Fotos auch sehr gut in Schwarz-Weiß umwandeln, mit Farbfiltern und differenzierter Kontrastanpassung. Für die halbautomatische Bildoptimierung gibt es außerdem “Photoshop Express”.

Wer es ein bisschen kreativer und verspielter möchte, sollte “Pixlr” ausprobieren. Diese App hat neben den klassischen Anpassungen jede Menge Filter und schöne Effekte, wie Unschärfe oder das Kolorieren. Außerdem gibt es einen Korrekturpinsel und ein Textwerkzeug. Für Fans der Fotomontage im Kleinstformat gibt es kostenlos von Adobe “Photoshop Mix”. Damit lassen sich mühelos einzelne Bildelemente freistellen und in andere Fotos einfügen.

Für das Fotografieren mit dem Smartphone ist es oft hilfreich, die Einstellungen der Kamera manuell vorzunehmen. Wenn die vorinstallierte Kamera-App des Betriebssystems das nicht zulässt, empfehle ich „Open Camera“ zu installieren. Damit kann man die Belichtung gut steuern. Da aufgrund der kleinen Foto-Sensoren in Smartphones der Dynamikumfang nicht ewig dehnbar ist, sollte man bei der Aufnahme besonders auf Schwarz- und Weißpunkt achten. Schnell führt hartes Sonnenlicht zu „ausgebrannten“ Lichtern und sehr dunkle Schatten lassen sich auch in der anschließenden Bearbeitung nicht wieder herstellen. APSC- oder Vollformatsensoren der ausgewachsenen Kameras reagieren in vielen Situationen gutmütiger. Wie immer gilt: Das Bild möglichst fertig einfangen. Also richtig belichten, fokussieren und ausrichten, so dass die Nachbearbeitung für kreative Veränderungen und das Herausarbeiten des Motivs genutzt werden kann. Mit etwas Übung und dem gezielten Einsatz der Apps lassen sich so tolle Fotos to go produzieren.

Ein schöner Nebeneffekt des Smartphones für die Straßenfotografie ist seine Omnipräsenz in der Öffentlichkeit. Niemand wundert sich oder erschreckt sich gar, wenn man mit dem Handy fotografiert. Man kann sich dem Motiv leichter näheren, ohne aufdringlich zu wirken. Mit einer dicken, schwarzen Spiegelreflexkamera vor dem Gesicht sieht man hingegen schon beinahe bedrohlich aus. Mir persönlich liegt das Smartphone wie gesagt nicht so als Kamera. Aber für die Nachbearbeitung unterwegs ist es perfekt. Wenn man eine Kamera mit Wifi-Funktion besitzt, lassen sich die Fotos schnell übertragen und man hat seine mobile Bildbearbeitung immer griffbereit.

Ein kleiner Umweg, aber immer noch eine smarte Lösung, sind portable Festplatten mit Wifi-Übertragung. Die meisten von ihnen haben ein SD-Kartenfach, um die Fotos aus der Kamera zu sichern. Über das von der Festplatte aufgebaute Wlan-Netz verbindet sich das Smartphone und die Bilder können bequem importiert werden. Wer also wie ich lieber mit einer Kamera in der Hand fotografiert, kann trotzdem die Mobilität und Einfachheit der Bildbearbeitung auf dem Smartphone oder Tablet nutzen.

Ihr habt Fragen oder wollt mehr zum Thema Smart-Fotografie wissen? Schreibt an talkingvisual@posteo.de

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